Flugetikette

In der Vergangenheit gab es mal Diskussionen über eine sich langsam einschleichende Praxis, dass die Piloten immer mehr den Luftraum exklusiv beanspruchen und sich am Start daher an Wochenenden mit schönem Wetter an der Start-Landebahn Schlangen bildeten.

In der Diskussion kam man bei uns zu der Meinung, dass sowohl die Hubschrauberpiloten als auch die Piloten des anspruchsvollen Kunstfluges ein besonders einnehmendes Wesen im Bezug auf die exklusive Luftraumbeanspruchung haben. Daraus ergab sich zunächst die Idee, für die Hubschrauber befestigte Start-Landeflächen anzulegen, die dann außerhalb der Start-Landebahnen der Flächenflieger sind. Die Idee ist glücklicherweise inzwischen wieder verworfen.

Hinsichtlich der gemeinsamen Nutzung des Luftraumes fand die Diskussion - wie kann es unter vernünftigen Leuten auch anders sein - den Königsweg:

Über die bestehenden Regeln hinaus wollen wir keine weiteren Regeln festschreiben. Der allgemeine Fall der Luftraumnutzung ist grundsätzlich das gemeinsame Fliegen, wobei die Piloten am Rande der Start-Landebahn nahe zusammenstehen, um sich gegenseitig per Zuruf abstimmen zu können. 

Im besonderen Fall kann ein Pilot mit den anwesenden Kameraden abstimmen, den nächsten Flug alleine absolvieren zu wollen. Normalerweise wird es da wohl auch keine Einwände geben. Wer Zeit für ausgedehnte Alleinflugübungen benötigt, sollte sich nicht gerade das Wochenende dafür vornehmen, wo alle Kameraden fliegen möchten. Tagsüber oder Abends an einem Wochentag ist der Platz meistens leer.

Fliegt einer alleine, fragt man als hinzukommender (anständigerweise), ob man mit starten darf. Möglicherweise ist der Kamerad gerade in einer Alleinflugübung.

Akkus - ähnlich wie in einem MG-Gurt - mit auf die Startbahn zu nehmen und dann einem Flug nach dem anderen abzuspulen und anderen keinen Freiraum zu lassen, wurde von allen Diskussionsteilnehmern genauso als unkameradschaftlich missbilligt, wie die grundsätzliche alleinige Inanspruchnahme des Luftraumes.