Frequenzkollisionen

Nachdem nun mit der Ablösung der Kurzwellen-Frequenzen durch den 2,4GHz-Bereich alle Störungsprobleme beseitigt zu sein schienen, kommt durch gegenteilige Erfahrungen immer mal wieder die Diskussion auf, wie Störungen vermieden werden können.

Sicher ist, dass wir als Modellflieger uns das 2,4GHz-Band mit vielen anderen Anwendern teilen müssen, und wir von einer exklusiven Verwendung nicht ausgehen können. Verbote von anderen legalen Sendern wie WLAN, Bluetooth, Telemetrie, Bildübertragung u.a. bringen uns nicht weiter, da sie schlicht nicht durchsetzbar sind. Störungen "liegen in der Luft" und können organisatorisch kaum verhindert werden.

Ein paar Diskussionsbeiträge sollten jedoch den Sinn schärfen und daran erinnern, dass Störungsquellen auf dem Flugplatz weitestgehend vermieden werden können, wenn man einfach dran denkt und sie abschaltet, sofern sie nicht unbedingt benötigt werden. Immerhin sei daran erinnert, dass die Intensität einer Störung bei gleicher Sendeleistung in der 4. Potenz zur Entfernung (oder präziser formuliert: zur Nähe) steht.

Ausgelöst wurde die Diskussion durch Bernd, der eine Störung des DSM2-Betriebs durch WLAN-Access-Points festgestellt hatte. Auch andere Anwendungen waren in der Lage, seinen DSM2-Betrieb zu stören.

Jeder Modellflieger sollte sich bei der Auswahl seiner Fernsteuer-Hardware in diversen einschlägigen Quellen genau informieren, wie sie funktioniert und welche Risiken sie birgt. Letztendlich ist mehr Sicherheit immer mit mehr Geld zu bezahlen. Da muss jeder so seine eigene Ballance finden.

Gunnar hat dankenswerterweise daraufhin ein paar Zeilen zur Erklärung zusammengeschrieben, die wir von der Web-Redaktion gerne als Grundlage genommen und hier nahezu unverändert verwendet haben:

Klar ist, das wir uns das 2,4 GHz Band mit diversen anderen Anwendungen teilen müssen. Somit kann es natürlich auch zu Problemen kommen. Sicherlich sind moderne Sprungverfahren störunempfindlicher (z.B. MLink und S3D), als Verfahren, die 2 Frequenzen (z.B. DSM2) verwenden.

  • DSM2 sucht sich beim Einschalten 2 freie Kanäle. Wird nun während des Betriebes der 1. Kanal gestört wird auf den 2. gewechselt. Ist dieser dann auch gestört, darf man wohl mit Problemen rechnen.
  • Die Sprungverfahren arbeiten anders. Sie springen von Kanal zu Kanal, wobei sich Sender und Empfänger nach einem vorgegebenen Algorithmus synchronisieren. Wichtig ist, dass zwischen den Sprüngen nicht gesendet wird. Somit ist der Kanal (oder besser die Kanäle) dann von anderen Anwendungen nutzbar. Um dieses Verfahren zu stören, müsste das 2,4 GHz Band recht breitbandig gestört werden.

Alle diese Verfahren haben aber noch eine Störunterdrückung auf Softwareebene.
Der Sender überträgt einen Identifizierungscode. Durch das "Binding" wird dem Empfänger gesagt, das er nur noch auf diesen Code reagieren soll. Servozittern oder Zucken bei Sörungen gibt es daher nicht mehr.
Multiplex (Mlink) oder ACT (S3D) und andere hochwertige Systeme geben nur eindeutige Informationen an die Servos weiter. Bei Problemen geht der Empfänger auf Hold. Nach einer vorgegebenen Zeit geht er dann von Hold auf Fail-Save.

Leider schweigen sich die meisten Hersteller darüber aus, wie genau die Übertragung funktioniert.
Interessieren würde mich: Wie viele Pakete überhaupt übertragen werden, was diese Pakete genau an Daten beinhalten usw.
Vom alten PWM-Verfahren auf 35 MHz ist bekannt, das die Servos 50 mal Pro Sekunde ein Update erfahren.
Mehr ist bei 35 MHz und der entsprechenden Bandbreite auch nicht drin. Bei Störungen kommt es zu Wacklern.
Leider gibt es diese Info bei 2,4 GHz von vielen Herstellern nur recht nebulös.

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Ich kann im Übrigen aus eigener Erfahrung bestätigen, dass ein WLAN-Router, der in unmittelbarer Nähe zum einem Empfänger betrieben wird, das Binding recht negativ beinflussen kann .... -> der Empfänger bindet nicht !!!!

Ich denke, es sollte der gesunde Menschenverstand siegen:
Z.B. verbrauchen ja solche Anwendungen wie BlueTooth oder WLAN u.a. auch recht viel Strom und verkürzen somit die Laufzeit von entsprechenden Geräten.
Also sollte aus diesem Grunde schon jeder ein Interesse daran haben, solche Funktionen am Handy, Laptop oder Smartphone auszuschalten, wenn diese nicht benötigt werden. Außerdem können ja über solche Funktionen auch Angriffe (Hacking) erfolgen.
Also habe ich bei allen Geräten solche Funktionen, die ich nicht oder nur kaum benötige, ohnehin ausgeschaltet.